Russland – wirtschaftliche Situation im 1. Quartal 2010
Russland – wirtschaftliche Situation im 1. Quartal 2010

Russland – wirtschaftliche Situation im 1. Quartal 2010

Eine Betrachtung von Reussen Consulting

Newsletter, Deutsch, 3 Seiten, Reussen Consulting GmbH

Autor: Jürgen Gärtner

Erscheinungsdatum: 2010


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Russland – wirtschaftliche Situation im 1. Quartal 2010

1. Gazprom als wichtigster russischer Wirtschaftsfaktor in Europa
Der Konzern Gazprom konnte im 1. Quartal 2010 seine Stellung auf dem russischen und europäischen Markt weiter festigen. Der neue ukrainische Präsident Wiktor Janukowytsch bestätigte die Bereitschaft zur Schaffung eines gemeinsamen Konsortiums zur Verwaltung der Gasleitungssysteme in der Ukraine.

2. Die Ostsee-Pipeline „Nord-Stream“ erhält Baugenehmigungen der nordeuropäischen Anliegerstaaten
Als erster nordeuropäischer Staat stimmte Dänemark der Verlegung der Nord-Stream Pipeline zu. Am 12. Februar 2010 erteilte Finnland offiziell seine Genehmigung. Nach Finnland bemühten sich Gazprom und die russische Regierung um die Genehmigung durch Schweden. Alle nordeuropäischen Anliegerstaaten haben ihre Genehmigungen für die Nord-Stream Pipeline an Auflagen geknüpft.

3. Gazprom erweitert seine strategischen Partner in Europa
Am 1. März 2010 unterzeichnete Gazprom mit Unterstützung der russischen Regierung mit dem französischen Konzern GdF Suez eine Vereinbarung über den Bau der Ostsee-Pipeline Nord-Stream. GdF Suez verfügt über eine starke Lobby-Struktur in der Europäischen Kommission, die weiterhin Gegner der Nord Stream-Pipeline ist und die Umsetzung des Projektes „Nabucco“ vorantreibt. All diese Aktivitäten ermöglichen nunmehr eine schnellere Umsetzung des Nord-Stream-Projektes, so dass das erste Erdgas im Frühjahr 2011 durch die Pipeline fließen kann.

4. Russland plant die Schaffung eines modernen Wissenschafts- und Technologie-Standorts

Russland will einen modernen Wissenschaftskomplex vor den Toren Moskaus errichten, eine „Stadt der Innovationen“. In Skolkowo sollen künftig neue Technologien erforscht und bis zur Marktreife entwickelt werden. Geplant ist ein russisches Äquivalent zum US-amerikanischen Silicon Valley. Das Projekt ist Teil der Modernisierungsoffensive von Präsident Medwedew. Der neue Forschungs- und Entwicklungskomplex wird vorrangig auf fünf Gebieten arbeiten - Energie, Informationstechnologie, Telekommunikation, Biomedizin, Kerntechnik. Zukünftig sollen 30.000 bis 40.000 Beschäftigte in Skolkowo beschäftigt sein. Mit dem Bau soll in der 2. Hälfte 2011 begonnen werden.

5. Russische Wirtschaftszahlen im ersten Quartal 2010 – eine Ernüchterung

Die Industrieproduktion konnte im ersten Quartal 2010 zwar dank günstiger Basiseffekte im Vorjahresvergleich um 7,8 Prozent ansteigen. Der Einbruch im Vergleich zum Vormonat (- 20,4 Prozent) ist aber stärker ausgefallen, als für den Januar typisch, so dass sich saisonbereinigt ein Rückgang ergibt.

Der Winter, der in diesem Jahr auch in Russland ungewöhnlich kalt war, hat die Investitionen und den Arbeitsmarkt belastet, was zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 9,2 Prozent geführt habe. Trotz voranschreitender Erholung der Einzelhandelsumsätze und der Reallöhne zeichnet sich in Russland im 1. Quartal 2010 kein starker Aufschwung ab. Die Konjunkturerholung wird auch weiterhin in erster Linie durch Staatsausgaben und den Lagerzyklus getragen.

Jürgen Gärtner

DE, Schorfheide

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