Zu wissen was man managt und was nicht
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Zu wissen was man managt und was nicht

Was ist das systemische an der systemischen Markenführung?

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Erscheinungsdatum: 2009


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Selbstmanagement

Systemische Markenführung setzt beim Markenmanagement selbst an. Kein Manager kann den Markt ändern. Kein Manager kann einen Kunden ändern. Manager können nur ihre eigenen Lernprozesse verbessern.
Hat ein Markenmanager das Bewusstsein, dass er nur sich selbst steuern kann, fällt auch leichter, die eigene Reflexivität zu verstehen: „Mit welchen Beobachtungsschemata arbeite ich und welchen Reaktionsmustern unterliege ich?“ Für das Selbstmanagement empfiehlt es sich, systemische Markenbeschreibungen schriftlich anzufertigen. Denn wie wir beschreiben, so beobachten wir. Und wie wir beobachten, so entscheiden wir.
 

Doppelte Buchführung der Kommunikation

Mit einem systemischen Verständnis gewinnen Sie eine tolerante Distanz für die Rationalität Ihrer Betriebsorganisation. Von nun an ist es kein Drama mehr, dass das Controlling ganz selbstverständlich mit anderen fachlich bedingten Rationalitätskriterien arbeitet. Über dieses neue Bewusstsein gewinnt Markenmanagement an Souveränität. Systemische Beschreibungen überfordern aber eine auf lineare Kausalität eingeschworene Betriebsorganisation. Souveräne Markenführung wird deshalb nicht selten weiterhin mit mechanistischen Beschreibungen „intern“ kommunizieren, während es auf Basis systemischer Beschreibungen Entscheidungen fällt. Sie führen damit die „doppelte Buchführung der Kommunikation“ ein.

  
Arbeit an Paradoxien

Die „doppelte Buchführung der Kommunikation“ trägt paradoxe Züge. Damit schult sie das Selbstmanagement – und das mutet an sich schon paradox an. Ein Manager, der sich der Paradoxien innerhalb seiner Arbeit bewusst macht, entlastet das psychische System.
Management ist immer die Arbeit an permanent auftretenden Paradoxien: Übliche betriebswirtschaftliche Managementbeschreibungen blenden diesen Tatbestand aus, wenngleich dieser gerade durch das Studium betriebswirtschaftlicher Beschreibungen bewiesen werden kann. Systemisches Management macht sich dieser Tatsache bewusst. Damit schließt sich der Kreis, denn auch nach der herrschenden BWL muss sich Management allem bewusst werden, was es tut oder unterlässt.
Markenmanagement muss bewusst mit der Paradoxie umgehen, einerseits mit Planungen und Szenarien zu arbeiten, die es überzeugend unterstellt und andererseits das Unplanbare zu erwarten.
Weiterhin muss sich Markenmanagement daran abarbeiten, dass immaterielle Einflussgrößen (Produktionsfaktor Wissensarbeit) immer bedeutender werden und gleichzeitig das Controlling für alles eine exakt messbare Kennzahl braucht. Auf einer Brand Scorecard muss vereinfacht werden, was Souveräne Markenführung zuvor als komplex akzeptiert hat.

  
Kreis statt Linie

Die Linie steht für Monokausalität und Trivialität, während der Kreis Selbstreferenz und Selbstorganisation symbolisiert. Organisation und Marktteilnehmer operieren selbstorganisiert und widersetzen sich direkter Steuerung. Systemische Markenführung erkennt das und beobachtet seine Einflussgrenze. Andererseits muss sie „nach Innen“ Beherrschbarkeit und Führbarkeit kommunizieren, um für die Rationalität seiner Organisation anschlussfähige Kommunikationen zu erzeugen.
Zirkuläre Planungsmodelle sind in einer auf Linearität abgestellten Organisationsrationalität ebenfalls nicht anschlussfähig. Reflexive Planung ist lernendes Markenmanagement. Lernendes Markenmanagement heißt auch, stets nach Alternativen zu bisherigen Routinen zu suchen. Es kann an dieser Stelle viel von den Arbeitsmustern der Krisen-PR lernen. Hier kommt die Verknüpfung mit den beiden Kompetenzen Brand Hacking und Social Media PR zum tragen.

Klaas Kramer

DE, Grünheide (Mark)

Projektleiter

Unternehmergarten Schöneiche

Publikationen: 34

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