Persönliches Krisenmanagement

Dipl.-Ing. (FH) Antje Heimsoeth, Expertin für Selbstführung, Mentale Stärke, Mental Coach, Speaker, Autorin

Leadership Academy Institut für Coaching, Mentaltraining und Persönlichkeitsentwicklung

83026 Rosenheim

Können wir etwas tun, damit es gar nicht erst zur Krise kommt? Wenn ja, was?

"Nein, können wir nicht, auch wenn der Wunsch nachvollziehbar ist. Krisen passieren manchmal ohne eigenes Zutun und erinnern uns daran, dass wir nicht alles im Leben kontrollieren können. Daher: Eine solche Situation erst einmal annehmen, als Chance sehen und daraus lernen, diese analysieren, daran wachsen und sich entwickeln. Grundsätzlich sind Krisen meist etwas sehr Persönliches und so entzieht sich „Krise“ einer pauschalen Definition. Krisen-Prävention dagegen ist sinnvoll für jeden, um einen persönlichen „Werkzeugkoffer“ mit sofort umsetzbaren Techniken für mehr mentale und emotionale Stärke parat zu haben. Regelmäßiges Mentaltraining, in den Alltag fest integriert, kann manche Probleme und Krisen im Vorfeld zu vermeiden helfen. Mentaltraining zeigt, von vornherein anders mit Herausforderungen umzugehen, z.B. einen Perspektivenwechsel vorzunehmen. Schuldzuweisungen zu vermeiden, die Sache von der Person zu trennen, Beziehungs- und Vertrauensbrüche, Kämpfe zu vermeiden, Druck nicht zu erhöhen. Sich zu reflektieren, mit Ängsten umzugehen, Verantwortung zu übernehmen, Emotionen in Konflikten zuzulassen."

Persönliches Krisenmanagement - Gibt es eine Patentlösung?

"Nein, es gibt kein Rezept oder Patentlösung. Ein NLP-Axiom lautet: Jeder Mensch ist einzigartig. Und damit auch das persönliche Krisenmanagement. Es gilt, mit Niederlagen, Fehlern und Scheitern – Niederlagen und Fehler gehören zum Erfolg dazu – umgehen zu lernen. Erfolgreiche und mental starke Menschen stehen immer wieder auf (wie kleine Kinder, die laufen lernen) und geben nie auf. Sie glauben weiter an sich und ihre Stärken. Ich komme aus der Reiterei. Hier war immer die Regel: Wenn ich vom Pferd stürzte (und unverletzt war), sofort wieder aufsteigen und weiter trainieren, weiter reiten. "

Was sind Ihre Tipps für ein wirkungsvolles Krisenmanagement?

"Grundsätzlich hilft es, sich mit der eigenen inneren Einstellung und wiederkehrenden Gedanken im Zusammenhang mit Themen zu befassen, die einen immer wieder belasten. Eine der Themen im Mentaltraining ist die Kontrolle der Gedanken und Gefühle: Den inneren Dialog (NLP), Grübelspiralen, Zweifel, alte einschränkende „Programme“ und negatives Denken („Das schaffe ich sowieso nicht“, „keiner mag mich“, „Ich bin nicht gut genug …“, „Ich bin es nicht wert …“) zu verändern und durch neue Programme zu ersetzen, etwa mit der „Gedankenstopp“-Technik, Atmung (bewusst und tief in den Bauch hinein atmen), Visualisierung schöner Orte und Bilder (Meer, Sonne, strahlend blauer Himmel) und ein positives, stärkendes Selbstgespräch mit sich selbst zu führen. Ebenso wichtig für mehr Gelassenheit ist ein effektiver Zugang zur Entspannung. Bei „Krisenalarm“ rate ich: Erst einmal Klarheit und Kontrolle von starken Emotionen und der eigenen Denkprozesse. Ruhig bleiben, die Emotionen wahrnehmen und ansprechen; offene Gespräche führen. Hier besteht sogar die Chance, ein Vorbild für Andere zu sein! Die Ursachen aufspüren. Nicht den „Kopf verlieren“ oder bewegungslos bei einer Perspektive verharren, sondern klare Gedanken fassen und bei der Lösungssuche ansetzen. Dafür die eigenen Ziele (wieder) bewusst machen und gegebenenfalls eine neue Zieldefinition für sich finden. Die erforderlichen Stärken bei sich aktivieren. Ganz alleine meistern sich Krisen manchmal schwierig: Ein Unterstützernetzwerk aus ausgewählten Personen kann daher ratsam sein. Eventuell einen Coach oder Therapeuten aufsuchen. "