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Themenspecial

Das erwartet Karriereinteressierte in der Finanzbranche
 

Die Finanzbranche bietet äußerst vielfältige Betätigungsfelder für die unterschiedlichsten Talente. Drei attraktive Karrierewege werden im Folgenden etwas genauer beleuchtet. Welche Fähigkeiten sind für Mitarbeiter besonders wichtig, um im Finanzbereich erfolgreich zu sein? Wie verändern sich die Anforderungen mit jedem Schritt auf der Karriereleiter?

 

Beliebte Finanzberufe

 

Was den Finanzsektor auszeichnet, ist eine kaum zu übersehende Fülle möglicher Karrierewege. Großer Beliebtheit erfreuen sich die folgenden drei Berufe, die natürlich nur einen kleinen Teil des Möglichen abdecken.
 

Bankkaufmann oder -frau

Zu den absoluten Klassikern unter den Ausbildungsberufen der Finanzbranche gehört zweifelsfrei der Bankkaufmann beziehungsweise die Bankkauffrau. Ein Vorteil dieses Berufsbildes ist, dass Auszubildende im Prinzip auf jeden Geschäftsbereich einer Bank vorbereitet werden. Sie können also erst einmal Berufserfahrung sammeln und sich überlegen, in welche Richtung sie sich später spezialisieren wollen.

 

Bankkaufleute sind häufig als Berater tätig, sei es im Privatkunden- oder im Geschäftskundenbereich. Auch eine Tätigkeit als Tippgeber im Bereich der Kreditvermittlung ist eine der vielen Optionen. Die Ausbildung setzt vergleichsweise niedrige Hürden. Viele Auszubildende bringen das Abitur mit, doch auch die mittlere Reife genügt oftmals schon als schulische Qualifikation. Zu einem späteren Zeitpunkt entscheidet sich ein Großteil der Bankkaufleute für ein Studium oder für eine Weiterbildung mit speziellem Fokus.
 

Steuerberater

Egal ob Privatperson oder etabliertes Unternehmen: Auf die Dienste eines Steuerberaters greift praktisch jeder gern zurück. Das liegt nicht zuletzt an der hochkomplexen Steuergesetzgebung in Deutschland, die für Laien kaum zu durchschauen ist. Steuerberater erinnern nicht nur an Buchführungspflichten, geben Tipps zum Steuernsparen oder vertreten ihre Mandanten gegenüber Behörden. Darüber hinaus kümmern sie sich um die Erstellung von:
 

  • Steuererklärungen
  • Jahresabschlüssen
  • Bilanzen

Grundsätzlich lassen sich zwei Wege unterscheiden, Steuerberater zu werden. Die erste Möglichkeit besteht darin, eine mindestens siebenjährige Ausbildung zu absolvieren, an deren Ende die Zulassung zur Steuerberaterprüfung steht. Demgegenüber setzt sich das duale Studium aus einer mindestens dreijährigen Regelstudienzeit und einer ebenfalls mehrjährigen praktischen Berufserfahrung zusammen. Danach bereiten sich auch die Studierenden auf die Zulassung zur Steuerberaterprüfung vor, auf die im Erfolgsfall die Ernennung zum Steuerberater folgt. Um sich in diesem Beruf zu bewähren, ist ein umfangreiches Verständnis betriebs- und volkswirtschaftlicher, juristischer und steuerrechtlicher Themen unabdingbar, aber auch die Bereitschaft, sich fortlaufend über neue Gesetze selbständig zu informieren.
 

Wirtschaftsprüfer

Wer eine Karriere als Wirtschaftsprüfer hinlegen möchte, entscheidet sich für einen der anspruchsvollsten Berufe der Finanzbranche. Ausschließlich vereidigte Wirtschaftsprüfer dürfen die Jahresabschlüsse von Unternehmen noch einmal überprüfen. Im Rahmen ihres facettenreichen Aufgabengebiets kümmern sie sich etwa um die Erstellung und Prüfung von:

 

  • Jahresabschlüssen
  • Sonderprüfungen
  • Konzernabschlüssen
  • Unternehmensbewertungen

Am Ende des mindestens dreijährigen Studiums wartet eine extrem herausfordernde Examensprüfung auf die Studierenden. Nicht zuletzt wegen der gewaltigen Stoffmenge fällt ein Großteil durch. Auf die wenigen Absolventen warten lukrative Verdienstmöglichkeiten, die ohne weiteres das Doppelte von dem betragen können, was ein Buchhalter durchschnittlich verdient. Nur ihnen ist es vergönnt, sich als Wirtschaftsprüfer bezeichnen zu dürfen. Ein gekonnter Umgang mit rechtlicher Theorie, Gewissenhaftigkeit und die Fähigkeit, teils deutlich längere Arbeitstage in Kauf zu nehmen, sind für Wirtschaftsprüfer Standard.
 

Auf welche Fähigkeiten kommt es an, um eine erfolgreiche Karriere in der Finanzbranche hinzulegen?

 

Viele träumen davon, im Finanzsektor durchzustarten und viel Geld zu verdienen. Realistisch ist dieser Traum jedoch vor allem für Menschen, die die vier folgenden Eigenschaften mitbringen.
 

1. Analytisches Denken und Affinität für Zahlen

Es ist egal, in welchem Beruf jemand in der Finanzbranche tätig sein möchte, ein gutes Verständnis für Zahlen ist praktisch überall eine wichtige Voraussetzung. Um Finanzmodelle mit einem hohen Grad an Komplexität zu verstehen, ist es definitiv von Vorteil, über ein gutes Verständnis von Mathematik beziehungsweise Statistik zu verfügen. Gefragt ist außerdem ein ausgeprägtes analytisches Denken, das in der Lage ist, aus einer schwierigen Informationslage, aber auch Mustern und Trends Schlussfolgerungen zu ziehen.
 

2. Ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten

Komplexe Sachverhalte zu durchdringen, ist für eine Finanzfachkraft nur der Anfang. Darüber hinaus benötigt sie die Fähigkeit, sich gegenüber Kunden und Kollegen verständlich zu machen. Für einen Berater bedeutet das beispielsweise, selbst hochkomplexe finanzielle Zusammenhänge so zu erklären, dass sie praktisch jeder begreift. Nur so gelingt es ihm, andere von seinem Produkt zu überzeugen. Eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit setzt zudem ein hohes Maß an Empathie voraus. Diese ist nötig, um die Perspektive zu wechseln und die Bedürfnisse von Kunden zu erfassen. Konstruktive Kritik in klaren und präzisen Worten zu geben und zu empfangen, ist ebenfalls eine wichtige Eigenschaft, damit sich ein Team kontinuierlich weiterentwickeln kann.
 

3. Souveräner Umgang mit Stress und Veränderung

Viele Finanzberufe sind extrem fordernd. Wer gemütliche Routinen erwartet, ist in der schnelllebigen Finanzbranche häufig schlecht aufgehoben. Ob ständiger Termindruck, ein neuer Trend, eine veränderte Gesetzeslage oder die Klage eines Konkurrenten: Die Liste möglicher Stressmomente ist schier endlos. Daher müssen Mitarbeiter in der Lage sein, auch unter höchstem Druck eine hohe Arbeitsqualität zu gewährleisten und sich ohne Zögern an neue Situationen anzupassen. Ein effektiver Umgang mit Stress ist für nicht wenige Mitarbeiter unumgänglich, um die eigene Gesundheit nicht aufs Spiel zu setzen.
 

4. Fremdsprachenkenntnisse

Die Finanzwelt ist global. Unternehmen, die international agieren, kommen mit Kunden aus den unterschiedlichsten Ländern in Kontakt. Die Bereiche Asset Management, Investment Banking oder Risikomanagement wären ohne diese Kunden kaum noch denkbar. Gute Fremdsprachenkenntnisse sind beispielsweise gefragt, wenn die Aufgabe darin besteht, die Risiken des internationalen Marktes zu analysieren. Für einen Großteil der Finanzberufe ist es mittlerweile unerlässlich, mindestens eine Fremdsprache fließend zu beherrschen, allen voran natürlich Englisch.
 

Die 4 Karrierestufen in Finanzunternehmen
 

Viele Karrierewege in der Finanzbranche lassen sich grob mithilfe des folgenden Stufenmodells beschreiben. Jede Stufe stellt Karrierewillige vor besondere Herausforderungen, die sich von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden. Die Bereitschaft, sich persönlich und fachlich kontinuierlich weiterzuentwickeln, gehört aber praktisch überall dazu.

 

1. Einstieg ins Berufsleben

Für Berufsanfänger, die beispielsweise ein Finanz-, Wirtschafts- oder Mathematik-Studium abgeschlossen haben, geht es zunächst darum, Erfahrungen im Unternehmen zu sammeln. In der Regel genügt ein Bachelor-Abschluss, je nach Profil können Arbeitgeber aber auch einen Master oder relevante Praktikumserfahrungen voraussetzen.

 

2. Aufstieg innerhalb des Unternehmens

Nach einigen erfolgreichen Jahren im Unternehmen kristallisieren sich neue Möglichkeiten heraus. Für einen Junior-Berater kann dies beispielsweise bedeuten, das erste Mal befördert zu werden und in der Folge als Senior-Berater zu arbeiten. Um an diesen Punkt zu gelangen, müssen Mitarbeiter ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt haben, sei es in den Bereichen Analyse, Beratung oder beim Aufbau von Kundenbeziehungen.
 

3. Übernahme einer Managementposition

Bewährt sich ein Mitarbeiter auch in seiner neuen Position, könnte er sich Gedanken um eine leitende Stellung machen, zum Beispiel als Manager oder Vice President. Auf dieser Stufe misst sich der Erfolg vor allem im Managen von Projekten, Teams und Kundenbeziehungen. Leitende Positionen setzen voraus, für einen bestimmten Bereich oder das ganze Unternehmen Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehört auch die strategische Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und überzeugend zu vertreten.

 

4. Führungsebene

Führende Positionen als CEO, COO oder CFO stellen den Gipfel der Finanzbranche dar. Wer diese oberste Sprosse auf der Karriereleiter erklimmen will, benötigt eine umfassende Branchenerfahrung, ausgezeichnete Führungsqualitäten, breite Management- und Finanzkenntnisse, eine ausgeprägte Fähigkeit zum strategischen und innovativen Denken und natürlich auch etwas Glück.
 

Fazit
 

Wer analytisches Denken und Zahlen mag, stark kommuniziert und belastbar ist, kann in der Finanzbranche praktisch alles erreichen. Die Wege zum Traumberuf sind dabei genauso unterschiedlich, wie die Berufsbilder selbst.