Die Grenzen der Philologien

• SPRACHEN WERDEN HOCH GEHANDELT

Die großen Sprachen der Welt, wie Englisch, Französisch, Spanisch,
Portugiesisch oder die chinesischen Sprachen, sind aufgrund ihrer
Verbreitung komplexer, als man gemeinhin erwartet. Ihre Entwicklung
geht in verschiedenen Weltregionen in unterschiedliche Richtungen.
Als Teil neuer kultureller Kontexte drücken sie Identitäten verschiedener
Länder, verschiedener Eliten und verschiedener Kulturen aus. Die
typische Mehrsprachigkeit befähigt die Menschen, sich zwischen posteuropäischen
und heimischen Sprachen in der Alltags- wie Fachkommunikation
in Wirtschaft und Kultur zu bewegen, die Außenstehenden
nur schwer verständlich ist.
Diese Entwicklungen stellen die Philologien vor Probleme. Die großen
Philologien, wie die Anglistik und Romanistik, müssen sich auf eine
oft eurozentrische Außensicht beschränken. Den in der Wissenschaftslandschaft
kleinen Philologien, wie den Südasienstudien, der Sinologie
oder den Afrikastudien, steht eine Innensicht offen – befassen sie
sich doch mit den Kulturen, der Geschichte, der Kunst und eben den
Sprachen der Länder und Regionen, in die die großen Weltsprachen
gebracht wurden. Sie kümmern sich oft wenig um die Folgen der
Adaption dieser Sprachen.
Wenn sich beide gemeinsam dem Zusammenspiel heimischer Kulturen
mit den adaptierten kulturellen Einfl üssen, den daraus resultierenden
sprachlichen Formen und ihren Verwendungsweisen von der Alltagskommunikation
bis zur Populärkultur widmen, entsteht ein spann ender
Querschnittsbereich zwischen den Wissenschaften.
Am Beispiel der Anglistik und Romanistik, der Partnerdisziplinen, die
sich mit Asien und Afrika befassen, und der Geschichte wird diese Veranstaltung
diese Fragen aufgreifen und im Dialog nach außen wenden.

Prof. Dr. Gerhard Leitner, FAHA, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Rudolf Emons, Vorstand, Philosophischer Fakultätentag

PROGRAMM

MITTWOCH, 5. DEZEMBER 2007

ERÖFFNUNG 14.00–14.30

Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl, 1. Vizepräsidentin, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Rudolf Emons, Universität Passau, Mitglied des Vorstandes des Philosophischen Fakultätentages
Prof. Dr. Gerhard Leitner, Freie Universität Berlin

HISTORISCH-POLITISCHER HINTERGRUND: GLOBALISIERUNG  14.30–16.30

Prof. Dr. Hans Gebhardt, Universität Heidelberg
„Phasen politisch-geografi scher Weltkonstruktionen“

Moderation:
Prof. Dr. Gerhard Leitner, Freie Universität Berlin

Anschließend Diskussion

ANGLISTIK UND ASIEN 16.30–18.30

Prof. Dr. Gerhard Leitner
„Die Folgen nationaler und globaler Entwicklungen des Englischen – Fokus Asien“

Dr. Georg Berkemer, Südasieninstitut, Universität Heidelberg
„Die Verarbeitung der Globalisierung – am Beispiel Indiens“

Moderation:
Prof. Dr. Rudolf Emons, Philosophischer Fakultätentag
Anschließend Diskussion

EMPFANG 18.45–21.00

DONNERSTAG, 6. DEZEMBER 2007

ROMANISTIK UND AFRIKA 9.00–11.00

Prof. Dr. Christian Schmitt, Universität Bonn
„Sprachliche Annäherung durch politische Einheit – zur Konvergenz in den heutigen westeuropäischen Sprachen“

Prof. Dr. Ekkehard Wolff, Universität

„Die Verarbeitung der Globalisierung am Beispiel afrikanischer Länder“

Moderation:
Prof. Dr. Gerhard Leitner, Freie Universität Berlin
Anschließend Diskussion

KAFFEEPAUSE

PANEL INTERKULTURELLE KOMMUNIKATION 11.15–13.00

Dr. Wilfried Bolewski, Botschafter, Beauftragter für Universitäten und Stiftungen, Auswärtiges Amt
Laura Hartz, Rolf Peter, Goethe-Institut, München
Nicole Giesche, Daimler Corporate Academy, Daimler AG
Prof. Dr. Wolfgang Raible, Alexander von Humboldt-Stiftung
Privatdozentin Dr. Daniela Wawra, Universität Passau

Moderation:
Prof. Dr. Rudolf Emons, Philosophischer Fakultätentag

Anschließend Diskussion

BÜFFET 13.00