Die Welt dreht sich weiter
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War 2008 das Jahr der Zocker?

Beitrag, Deutsch, 3 Seiten, Blickpunkt Dienstleistung

Autor: Klaus Spazier

Erscheinungsdatum: 08.12.2008

Seitenangabe: 1-3


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Sicher haben Sie auch schon einmal „gezockt“. Sei es aus Neugier oder nur um auf diesem Gebiet für sich, wie man so schön sagt, Lebenserfahrung zu sammeln.

Man setzt sich ein finanzielles Limit und freut sich, wenn man mit schwarzen Zahlen das „Schlachtfeld“ verlassen kann. Bleibt jedoch der Einsatz auf der Strecke, hakt man den Vorgang, wie oben schon erwähnt, als Erfahrungswert ab.

War 2008 das Jahr der Zocker?

Ich bin der Meinung, dass dieser Ausdruck das, was zur weltweiten Finanzkrise geführt hat, eher verniedlicht. Das Spiel, das die Finanzwelt mit dem Geld Anderer trieb, ist m.E. in höchstem Maße kriminell und somit strafwürdig. Immer noch neigt man leider dazu, das, was sich Verbrecher mit Krawatte und Nadelstreifen Outfit leisten, eher als Kavaliersdelikt zu behandeln. Was diese Kavaliere durch ihr gewissenloses Handeln im Stande sind auszulösen, sprengt alles, was bisher vorstellbar war.

Das Ende des Jahres 2008 bringt als Folge eine beginnende Rezession, für viele Arbeitslosigkeit, finanzielle Engpässe und eine kaum kalkulierbare Aussicht auf das kommende Jahr.

Finanzkrise, der Wermutstropfen für ein gutes Jahr

Die ersten drei Quartale des fast vergangenen Jahres, verliefen für die Branche Zeitarbeit, wie man es fast schon gewohnt ist, positiv. Die Meldungen von Umsatz- und Gewinnsteigerungen klangen zwar nicht mehr so vollmundig wie in den letzten Jahren, aber die positive Entwicklung konnte auf hohem Niveau fortgeführt werden.

Die fast 800 000 Zeitarbeiter im Juli sind bisher die absolute Höchstmarke und entsprechen einer Steigerung von über 8 Prozent gegenüber 2007. Der Dienstleistungsbereich, die Facharbeiter und die oberen Lohngruppen verzeichnen die höchsten Zuwächse. Erstaunlich ist auch, dass die Zahl der Mitarbeiter mit der Lohngruppe eins ebenfalls wieder einen überdurchschnittlichen Zuwachs verzeichnen konnte.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die negative Stimmung im letzten Quartal bei den aufgelaufenen Zahlen bemerkbar machen wird.

Das, was wir bei unserer täglichen Arbeit sehen und hören, entspricht meist nicht dem, was über die Medien zu hören und zu lesen ist. Im Spektrum unserer Kunden stellen wir fest, dass man im Moment noch nicht von einem eindeutigen Trend sprechen kann. Die Entwicklung der Aufträge und Umsätze sind abhängig von der Struktur der zu bedienenden Branchen und auch abhängig von regional bedingten Gegebenheiten. So stellen wir fest, dass neben den bekannten Not leidenden Bereichen, wie z.B. Auto- und Zuliefererbetriebe durchaus innovative Branchen, wie Windkraft und Solarenergie existieren, bei denen von einer Rezession noch keinerlei Spuren festzustellen sind. Dies sind nur zwei Beispiele, die ohne Mühe durch weitere ergänzt werden könnten.

Auch im November sank die Zahl der Arbeitslosen noch einmal und die Meldungen über die Intensität des Weihnachtsgeschäftes sind z.Z. eher als positiv zu bezeichnen.

Es wird alles nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird

Das Fazit für das fast vergangene Jahr fällt also insgesamt gesehen immer noch „überwiegend positiv“ aus. Einseitig auf einen Entleiher oder eine Branche fixierte Betriebe, können sehr wohl in Bedrängnis kommen. Dies ist allerdings keine neue Erkenntnis.

2009 nichts für Angsthasen

Speziell die Automobilbranche und ihre Zulieferbetriebe sind in den letzten Jahren bei der Personaldienstleistung besonders stark eingestiegen. Teilweise in einem Umfang, der auch die Gewerkschaften auf die Barrikaden trieb. Die großen Personaldienstleister vereinnahmten sich diesen Bereich fast zu 100 Prozent und spezialisierten sich teilweise mit vielen Niederlassungen fast ausschließlich auf diesen Bereich. Nicht verwunderlich ist es, dass bereits solche speziellen Niederlassungen geschlossen wurden und natürlich hat man sich dort von den freigesetzten Mitarbeitern so schnell wie es eben nur ging getrennt, da für eine Weiterbeschäftigung natürlich die strukturelle Basis fehlte.

Das sind dann die Geschichten, die in der Presse verarbeitet werden und die letztendlich der Branche direkten moralischen Schaden zufügen.

In der Realität muss man feststellen, dass die Entlassungen von Zeitarbeitsbeschäftigten z.Z. nicht sonderlich über dem Durchschnitt liegen.

Facharbeiter und Spezialisten der oberen Lohngruppen werden bundesweit nach wie vor händeringend gesucht.

Produktionshelfer der untersten Lohngruppe sind leider grundsätzlich die, auf die man zuerst verzichten kann. Deshalb sind Zeitarbeitsfirmen, die sich ausschließlich in diesem Bereich bewegen, eher in ihrer Existenz gefährdet.

Der Rückgang des Wachstums und die Unsicherheit in den Betrieben, verbunden mit der Flexibilität der Branche Zeitarbeit werden allerdings dafür sorgen, dass auch 2009 ein Wachstumsjahr wird. Zeitarbeit ist heute auch als Instrument der Lohn- und dadurch der Kostensenkung aus den Betrieben nicht mehr wegzudenken.

Das neue Jahr wird schon im ersten Quartal eine ansteigende Nachfrage verbuchen können.

Steigerung der Qualität

Eine höhere Qualifizierung der Mitarbeiter, angefangen beim internen Personal, ist nach wie vor erstrebenswert. Nur qualitativ gutes internes Personal ist in der Lage, höher qualifizierte Zeitarbeiter zu führen. Die Firmen sollten die Zeit nutzen und mit ihren Ansprüchen ein Level nach oben steigen. Es gibt inzwischen sehr viele Zeitarbeitsfirmen, die Qualität macht den Unterschied.

Akzeptable Tarifabschlüsse

BZA und iGZ treffen sich 2009 wieder mit unseren Freunden von der Gewerkschaft. Eine Einigung muss getroffen werden, alleine deshalb schon, um die Tariffähigkeit der Tarifparteien nicht leichtfertig in Frage zu stellen.

Da die neuen Abschlüsse über dem liegen werden, was die Gewerkschaften kürzlich noch als Mindestlohn gefordert haben, sollte man sich einigen können.

Zu hoffen bleibt auch, dass sich die Christlichen Gewerkschaften tatsächlich dazu durchringen können, eine einheitliche Richtung in ihren Dschungel von Tarifabschlüssen mit sogenannten Haustarifverträgen zu bringen.

Fazit

Think positiv! Warten wir, was Obama und das neue Jahr bringt und hoffen wir, dass wir uns im nächsten Jahr an gleicher Stelle hier wieder treffen.

Ich wünsche auf jeden Fall den Lesern der BD und meinen Kunden und Geschäftsfreunden besinnliche Feiertage und ein erfolgreiches Jahr 2009

Klaus Spazier
inprogress – Service für Zeitarbeit
Telefon 04941 982400
Im Internet www.inprogress.de

Branchenthemen

Klaus Spazier

DE, Südbrookmerland

Geschäftsführer

inprogress - Service für Zeitarbeit

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