Buch, Deutsch, 189 Seiten, S. Roderer Verlag
Autor: Dr. Irene Goch
Erscheinungsdatum: 1997
ISBN: 3890732216
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Menschen unterscheiden sich in ihren Verhaltensweisen und im Umgang mit verschiedenen Situationen. Was für den einen Menschen eine Herausforderung darstellt, bedeutet für einen anderen Menschen eine Bedrohung. Nehmen wir als Beispiel eine neue, unbekannte Situation, die es zu bewältigen gilt. Es wird Menschen geben, die versuchen, neue Informationen zu bekommen und so neue Möglichkeiten für die Bewältigung dieser Aufgabe zu finden und andere, die an ihren bekannten Verhaltensmustern festhalten. Diese Unterschiede wurden unter den Stichwörtern Ambiguitätstoleranz (Frenkel-Brunswik, 1949) und Ungewißheitstoleranz (Sorrentino, Short & Raynor, 1984) untersucht.
Bisher gibt es kaum Hinweise darauf, ob und gegebenenfalls welche Sozialisationsbedingungen die Entwicklung der Ungewißheitstoleranz beeinflussen. Bei bisherigen Überlegungen, interindividuell unterschiedliche Orientierungen an Ungewißheit versus Gewißheit zu erklären, greifen Sorrentino et al. auf die Forschungen von Rokeach (1960) zurück. Rokeach unterschied die Menschen in einen “Gestalttyp” und einen “psychoanalytischen Typ”, wobei der \\\'Gestalttyp\\\' ein kognitives Bezugssystem für Wissen und Verstehen entwickelt, der \\\'psychoanalytische Typ\\\' sich dadurch kennzeichnet, daß er bedrohliche Aspekte der Wirklichkeit abwehrt. Es wird angenommen, daß diese unterschiedlichen Ausprägungen der Reaktionen von Menschen mit ihrer frühkindlichen Sozialisation zusammenhängen. Die Lebensbedingungen in der Familie können somit ein wichtiger Faktor für die Entwicklung des kognitiven Stils der Ungewißheitstoleranz sein. Diese Annahme veranlaßte die Autorin in der “Familie” nach möglichen Ursachen für die Entwicklung der Ungewißheitstoleranz zu suchen.
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