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Expertenfrage: Wie sieht die rechtliche Situation in Online-Casinos aus?

Quelle: https://unsplash.com/photos/Qjuh9VAkBsg

Glücksspiele blicken auf eine traditionsreiche Geschichte zurück und im Zeitalter der Digitalisierung spielen sie auch online eine immer wichtigere Rolle. Aber wie sieht es eigentlich rechtlich aus? Das ist ziemlich klar geregelt, denn Deutschland hat Glücksspiel im Netz legalisiert.

Seriöse Anbieter wie das Online Casino BingBong dürfen ihre Dienste hierzulande anbieten, da sie die gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Das bietet Sicherheit für die Casino-Betreiber selbst, aber auch für Spieler, die so keiner Betrugsgefahr ausgesetzt werden. Um eine legale deutsche Lizenz zu erhalten, müssen bestimmte Vorgaben umgesetzt werden.

Deutsche Konzession ist seit 2021 verfügbar

Das Thema Glücksspiel fällt in Deutschland unter das öffentliche Recht. Bis zum Jahr 2021 waren Online-Casinos hierzulande offiziell nicht erlaubt. Einen Sonderweg ging das Bundesland Schleswig-Holstein, welches als einziges der 16 Bundesländer Lizenzen vergab. Gespielt wurde ansonsten in EU-lizenzierten Casinos. Letzteres war und ist eine rechtliche Grauzone, die zum Risikofaktor für Spieler werden kann.

Seit dem 1. Juli 2021 haben Casino-Betreiber nun die Möglichkeit, eine offizielle deutsche Lizenz zu beantragen. Sie gilt dann in der gesamten Bundesrepublik und ermächtigt die Betreiber, ihr Angebot zu offerieren.

Sämtliche umzusetzende Vorgaben sind im Glücksspielstaatsvertrag des Landes geregelt. Eine Lizenz wird nur bei vollständiger Umsetzung der Regeln erteilt und kann bei Nichteinhaltung wieder entzogen werden.

Anbindung an zentrale Glücksspiel Sperrdatei OASIS ist zwingend erforderlich

Das Spielersperrsystem OASIS dient als wichtigstes Instrument zum Spielerschutz und ist für hierzulande lizenzierte Anbieter verpflichtend. Dort werden zentral alle Daten von Spielern gesammelt und überwacht. Kommt es zu auffälligem Spielverhalten, hat OASIS die Möglichkeit, eine Sperre zu verhängen. Spieler haben außerdem selbst die Gelegenheit, sich um eine langfristige Sperre zu bemühen, um ihr Spielverhalten zu kontrollieren.

Als zusätzliche Maßnahme müssen alle offiziell zugelassenen Anbieter einen Panik-Button einrichten. Dieser muss mit wenigen Mausklicks eine sofortige Sperrung für 24 Stunden möglich machen. Danach hat der Spieler selbst die Chance, sich weiterhin sperren zu lassen oder sein Spielverhalten in der Zukunft anders zu gestalten.

Maximale Einzahlungsgrenzen sollen das Vermögen der Spieler schützen

Um Spieler davon abzuhalten, zu viel Geld in Online-Casinos zu investieren, wurden Einzahlungsgrenzen festgelegt. Diese liegen bei 1.000 EUR pro Monat und Spieler und gelten übergreifend über alle Online-Casinos. Wenn das Limit erreicht ist, kann kein weiteres Geld eingezahlt werden. Ausnahmsweise sind Sonderregelungen möglich, wenn ein ausreichendes Einkommen nachgewiesen werden kann.

Nicht nur bezüglich der Einzahlung, sondern auch bei Einsätzen gibt es neue Regelungen. So darf maximal 1 EUR pro Runde am Spin eingesetzt werden. Jede Spin-Runde muss zudem mindestens fünf Sekunden lang dauern. Schnelles Spiel und Auto-Play wurden im Zuge des Glücksspielstaatsvertrags verboten.

Bankhalter Spiele nur noch in niedergelassenen Spielbanken gestattet

Als Bankhalter Spiele werden am Tisch ausgeführte Spiele wie Blackjack oder Roulette bezeichnet. Der GlüStV sieht vor, dass diese Spiele nicht mehr im Online-Casino angeboten werden dürfen. Die Gefahr einer Spielsucht ist beim Spiel mit dem Dealer zu hoch. Staatliche Casinos haben weiterhin die Möglichkeit, diese Bankhalter Spiele zu offerieren.

Eine Ausnahmeregelung wurde für das Kartenspiel Poker erstellt, welches nicht als reines Glücksspiel klassifiziert ist. Poker ist das einzige Glücks- und Geschicklichkeitsspiel, das bei beruflichen Erfolgen unter das Steuerrecht fällt. Berufsspieler müssen ihre Einkünfte versteuern, ein Hinweis darauf, dass das Kartenspiel kein reines Glücksspiel ist.

Fazit: Rechtlich klare Vorgaben zum Schutz von Spielern und Casinos

Die klaren Vorgaben erleichtern den Umgang mit virtuellen Casinos. Spieler können sich ohne Sorge bei zulässigen Anbietern registrieren und fallen unter den Schutz des deutschen Staats. Betrugsfälle seitens der Casinos werden dadurch stark eingeschränkt, die rechtliche Grundordnung Deutschlands kann angewandt werden.

Sofern sich ein Casino nicht an die Vorgaben des GlüStV hält, wird die Lizenz wieder entzogen. Dank der klaren Regelungen wird davon ausgegangen, dass der Sicherheitsgrad für alle Spieler angehoben werden kann.