Beitrag, Englisch, John Wiley & Sons, Inc
Autor: Prof. Dr. Ansgar Belke
Herausgeber / Co-Autor: Thomas Osowski
Erscheinungsdatum: 2018
Quelle: Economic Inquiry
Aufrufe gesamt: 47, letzte 30 Tage: 2
Aufgrund zunehmender Hinweise über die Bedeutung großer Datensätze für die empirische makroökonomische Modellierung schätzen wir ein FAVAR-Modell für 18 OECD-Mitgliedsländer. Wir quantifizieren die globalen Auswirkungen von wirtschaftspolitischen Unsicherheitsschocks und prüfen die Auswirkungen auf realwirtschaftliche Größen und Finanzindikatoren. In dieser Hinsicht vergleichen wir die Auswirkungen eines Unsicherheitsschocks in den USA und der Eurozone. Unseren Ergebnissen zufolge hat eine zunehmende Unsicherheit einen stark negativen Einfluss auf die Wirtschaftstätigkeit, die Verbraucherpreise, die Aktienkurse und die Zinssätze. Unsicherheitsschocks führen zu stärkeren Rezessionen in Kontinentaleuropa (mit Ausnahme Deutschland) als in angelsächsischen Ländern. Dieses Muster ist mit der Ansicht vereinbar, dass in Kontinentaleuropa immer noch Institutionen wirken, die die Flexibilität der Märkte verhindern. US-Unsicherheitsschocks haben einen größeren Einfluss als ihre europäischen Pendants. Unsicherheit wirkt nicht nur auf das Land, von dem der Shock ausgeht, sondern hat auch grenzüberschreitende Auswirkungen. In dieser Hinsicht erweist sich die Schweiz als das am stärksten betroffene Land in Europa außerhalb der Eurozone. Wir finden auch ein hohes Maß an Synchronisierung zwischen den Reaktionen ("Antworten") der nationalen Variablen auf einen (ausländischen) Unsicherheitsschock, was auf einen internationalen Konjunkturzyklus hinweist. Hinsichtlich der Reaktion der nationalen langfristigen Zinssätze auf einen Unsicherheitsschock zeigen unsere Ergebnisse eine starke "Nord-Süd"-Teilung innerhalb der WWU, wobei die Zinsraten im Süden nicht signifikant abnehmen. Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist, dass Unsicherheitsschocks, die in einer Region einsetzen, umgehend die Unsicherheit außerhalb der Herkunftsregion erhöhen. Dies weist auf einen wichtigen
DE, Essen
Inhaber des Jean-Monnet Lehrstuhls VWL, insbes. Makroökonomik an der Universität Duisburg-Essen
ECB-Observer
Publikationen: 133
Veranstaltungen: 4
Aufrufe seit 04/2005: 12525
Aufrufe letzte 30 Tage: 24