Beitrag, Deutsch, Eine Seite, J&S Dialog Medien GmbH
Autor: Friedhelm Lammoth
Erscheinungsdatum: 23.02.2009
Quelle: ONEtoOne 03/09
Seitenangabe: 47
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Die Kolumne "Vom Datenschutz zum Staatsterror?" von Friedhelm Lammoth in ONEtoONE 03/09 liest sich mit großem Vergnügen, aber auch mit einer gewissen Betroffenheit.
Mit Vergnügen, weil der Beitrag von einem Autor stammt, der die Klaviatur der Sprache wie kaum ein anderer Werber beherrscht. Mit Betroffenheit, weil Friedhelm Lammoth recht hat: Wir wehren uns zu wenig gegen einen Staat, der offenbar jedes Maß verloren hat. Wir wehren uns zu wenig in unserer Eigenschaft als Bürger, deren Rechte ähnlich hemmungslos beschnitten werden, wie in den USA. Und wir wehren uns noch weniger als Marktteilnehmer, denen wild gewordene Politiker die Existenzgrundlage in einer Weise entziehen, die in letzter Konsequenz geradezu Marxsche Dimensionen (Expropriation der Expropriateure) annimmt.
Man ist sprachlos, wenn man in Fachzeitschriften nachlesen kann, wie Agenturchefs die neue Datenschutznovelle mit einem Schulterzucken kommentieren. Und man versteht die Welt nicht mehr, wenn man mit Versendern spricht, die Opt-in heute noch nicht einmal buchstabieren können, weil es ihnen kein Mensch richtig erklärt hat.
Insofern ist der Artikel von Friedhelm Lammoth ein rhetorischer Paukenschlag zur rechten Zeit. Und begrüßenswert ist in diesem Zusammenhang sicher auch die vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft initiierte “Berliner Datenschutzrunde”. Auch wenn man kaum erwarten darf, dass hier Berge versetzt werden. Denn “Berliner Runde” klingt nun einmal nicht gerade nach Aufstand und Rebellion, sondern eher nach deutscher Biertisch-Tümelei. Und damit eigentlich nach dem Motto "Prost Mahlzeit".
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