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Die Qualifikationsmatrix: Ein wertvolles Tool auch im Startup?

In jedem Unternehmen ist die Leistung des Teams maßgeblich für den Erfolg. Darum ist es eine wesentliche Grundvoraussetzung, über Kompetenzen beziehungsweise Fähigkeiten der Mitarbeitenden so umfassend wie nur möglich informiert zu sein. Wer von Beginn an eine lückenlose Kompetenzmatrix pflegt, hat gegenüber der Konkurrenz womöglich in wichtigen Hinsichten die Nase vorn.

 

Was genau ist eine Qualifikationsmatrix?

Die Qualifikationsmatrix ist ein Tool für die Planung, Verwaltung und Überwachung der im Team vorhandenen Kompetenzen. Die Matrix kann dabei entweder die gesamte Belegschaft als auch einzelne Abteilungen oder Personen abbilden. Die Grundlage ist ein Raster, das vorhandene Fähigkeiten anzeigt und diese außerdem bewertet. Diese Bewertungsstufen der Kompetenzmatrix sind wichtig, um Aufgaben besser planen und delegieren zu können. Üblich ist eine Aufteilung in zehn Schritten, hiervon kann aber auch abgewichen werden. Auf den ersten Blick muss erkennbar sein, ob man es im Hinblick auf eine bestimmte Befähigung mit einer angelernten Hilfskraft oder einem Experten zu tun hat.

Bereits im Startup ist die Qualifikationsmatrix ein sinnvolles Tool. So kann man auf einen Blick erkennen, welche Skills derzeit im Team vorhanden sind und wo es noch Lücken zu schließen gilt. Je nach Situation kann man also das vorhandene Team gezielt schulen oder neue Fachkräfte einstellen. Zudem werden Talente sichtbar. Denn wer sich in einem bestimmten Bereich positiv hervortut, kann möglicherweise individuell gefördert werden. Das stärkt einerseits die Zufriedenheit der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters und bringt außerdem die Produktivität des Unternehmens voran.

 

Warum sollte man nicht auf eine Qualifikationsmatrix verzichten?

Vor allem in kleineren Unternehmen meint man oftmals, auf eine derartige Matrix verzichten zu können. Doch selbst wenn man in einem kleinen Team eng zusammenarbeitet, hat man nicht automatisch den Überblick über alle Haupt- und Nebenqualifikationen des Teams: Natürlich ist bekannt, das Mitarbeiterin X Verkaufserfahrung auf Fachmessen besitzt. Aber spricht sie eigentlich spanisch und kann deshalb für die Messe in Sevilla eingeplant werden? Während derlei Informationen im Tagesgeschäft zu oft im Verborgenen bleiben, nimmt die Kompetenzmatrix auch Nebenqualifikationen mit auf. Und zwar sehr gerne auch solche, die nichts mit Ausbildung, Studium und bisheriger Berufserfahrung zu tun haben, sondern vielleicht einfach aus privatem Interesse basieren.

Mit der Qualifikationsmatrix kann man demnach

·         einen Überblick über vorhandene Qualifikationen und Kompetenzen bekommen,

·         Potenziale frühzeitig erkennen und bei Bedarf gezielt fördern,

·         Mitarbeitende mit den jeweils passenden Tätigkeiten betrauen,

·         die Effizienz des Unternehmens steigern,

·         und das Betriebsklima nachhaltig verbessern.

Nicht minder wichtig ist, dass die Personalführung immer einen Überblick darüber hat, welche Fertigkeiten in welchem Aufgabenbereich benötigt werden. Sobald sich das Portfolio des Betriebes ändert, kann man rechtzeitig neue Fachkräfte anwerben. Im Rahmen der Personaleinsatzplanung lassen sich Arbeitsabläufe so organisieren, dass krankheits- oder urlaubsbedingte Ausfälle kein echtes Problem darstellen.

 

Warum ermöglicht die Qualifikationsmatrix die gezielte Förderung von Talenten?

Schon allein aufgrund der damit zusammenhängenden Kosten sind die meisten jungen Unternehmen personell nicht sehr breit aufgestellt: Wenige Hände müssen viele Aufgaben erledigen. Vor einer Erweiterung des Teams bietet es sich deshalb an, mittel- bis langfristig erforderliche Qualifikationen zuerst in der eigenen Belegschaft zu suchen. Das kommt nicht nur dem Unternehmen, sondern auch der Mitarbeiterin beziehungsweise dem Mitarbeiter zugute: Das Angebot, jemanden aufgrund seiner Nebenqualifikationen an anderer Position einzusetzen oder / und zusätzlich eine Weiterqualifizierung zu ermöglichen, ist ein Zeichen der Wertschätzung. Der innerbetriebliche Aufstieg geht oft mit einem höheren Einkommen einher – und wenn man sich beruflich irgendwann neu orientieren möchte, steigen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

 

Die Personalentwicklung ist in  wachsenden Unternehmen essenziell

Die Qualifikationsmatrix benötigt man nicht nur für die Organisation des Teams im Tagesgeschäft. Auch für die Weiterentwicklung des Unternehmens ist sie von unschätzbarem Wert. Denn mit ihr kann man verhindern, dass der zeitweise oder dauerhafte Ausfall von Mitarbeitenden eine Gefährdung für die eigene Position am Markt darstellt. Das gilt besonders, aber nicht nur für Mitarbeitende in verantwortungsvollen Positionen.

Die Filterung nach Kompetenzen macht es möglich, diese breit zu streuen. Selbstverständlich muss dabei die Qualifikationsstufe berücksichtigt werden: Abhängig vom Aufgabenbereich ist es wesentlich, ob man Helfer, Anfänger, Profis oder Experten einsetzt. Grundsätzlich sollte es möglich sein, dem Team innerhalb dieses Spektrums einen Aufstieg zu ermöglichen. So wirkt man einerseits personellen Engpässen entgegen und verhindert außerdem, dass jemand aufgrund zu langweiliger Routinen abstumpft.