Präsentation

Dr. phil. Gudrun Fey, M.A., Rednerin, Rhetorikcoach, Trainerin für Rhetorik, Redecoach, Geschäftsführerin

Was sind aus Ihrer Sicht die goldenen Regeln für eine Präsentation?

"Informieren ist zu wenig, deshalb sollte die vortragende Person: Motivieren, Strukturieren und aktivieren. "

Was sind die häufigsten Fehler bei einer Präsentation?

"Die Hörer werden mit Informationen überflutet. Die Sprechweise der Vortragenden ist oft monoton, zu schnell und es fehlen Pausen, um das Gehörte zu verarbeiten. Insgesamt fehlt oft die Begeisterung für das eigene Thema und dann kann auch keine Begeisterung bei den Hörern geweckt werden."

Welche Trends zeichnen sich ab und wie ist Ihre Meinung dazu?

"Der Umgang mit Powerpoint normalisiert sich und wird professioneller. Es werden mehr Bilder und weniger Texte gezeigt."

René Borbonus, Geschäftsführer

Communico GmbH

56412 Ruppach-Goldhausen

Was sind aus Ihrer Sicht die goldenen Regeln für eine Präsentation?

"Eine Rede muss informieren, bewegen und unterhalten. Informieren heißt, sie muss mir etwas Neues mitteilen, dass ich nicht schon von zehn anderen gehört habe. Bewegen bedeutet, die Rede muss mich persönlich erreichen und etwas in mir in Gang bringen. Unterhalten sollte eine Rede im Interesse beider Seiten: Wenn ich als Redner möchte, dass man mir zuhört, muss ich dafür sorgen, dass man mir gern zuhört. Darüber hinaus kann sich jeder Redner seine goldene Regel selbst machen, indem er von sich auf andere schließt und sich fragt: Was erreicht mich eigentlich? Wie klingen Präsentationen, denen ich selbst gern lausche? "

Was sind die häufigsten Fehler bei einer Präsentation?

"Die häufigsten Probleme kennen wir alle aus leidvoller Erfahrung als Zuhörer: Oft sind Redner nicht optimal vorbereitet. Andere können nicht frei sprechen und ihre Reden klingen wie – oder werden tatsächlich – vorgelesen. Vielen Vorträgen mangelt es an rhetorischer Spannung und Überraschungseffekten. Ein verbreiteter Denkfehler ist auch der Ansatz, Substanz und Wirkung gegeneinander ausspielen zu wollen: Form schlägt Inhalt oder, umgekehrt, wenn ich Substanz habe, muss ich mich nicht um die Wirkung kümmern. Das ist natürlich Quatsch. Wenn ich als Redner richtig gut sein will, muss beides zusammenkommen: Ich muss exzellente Inhalte in eine ansprechende Form bringen. "

Welche Trends zeichnen sich ab und wie ist Ihre Meinung dazu?

"Multimediale Präsentationen sind derzeit ein großes Thema. Eine Fragestellung finde ich dabei sehr hilfreich: Wie werde ich Teil meiner Präsentation? Aufwändige Animationen sind dazu gar nicht notwendig. Viel effektiver ist eine reduzierte, intuitive Präsentationstechnik, die nicht zu stark von den Inhalten ablenkt. Vermehrt wird zum Beispiel die Ästhetik von Apple aufgegriffen. Redner bewegen sich innerhalb ihrer Keynote- bzw. Powerpoint-Präsentation, indem sie Inhalte wischen oder berühren. Das macht durchaus Sinn: Immerhin werden wir es in einigen Jahren vermehrt mit Entscheidern zu tun haben, die mit dieser Technologie und Ästhetik aufgewachsen sind. Mit Vorsicht zu genießen ist aus meiner Sicht der Ruf nach Humor als Imperativ der Redekunst. Nur ein humorvoller Mensch wird auch auf der Bühne lustig wirken. Wer dafür einen Gagschreiber braucht, sollte es lieber lassen. Eine Rede muss nicht zwangsläufig komisch sein, um uns zu berühren. Ungebrochen ist die Tendenz zu immer kürzeren Vorträgen. Sich darauf einzustellen ist für Redner heute immens wichtig, fällt vielen jedoch schwer. Wer die Elevator-Pitch-Methode in Kombination mit gutem Storytelling beherrscht, ist für diese Herausforderung gut gerüstet. "